Reisen

Einfach meinen Rucksack, Zelt oder Hängematte schnappen und vorzugsweise trampend durch die Welt ziehen - kaum etwas habe ich die letzten Jahre ausführlicher gemacht. Auf diese Weise habe ich schon fast alle Länder Europas bereist und dabei vieles erlebt, wovor ich bei einer einfachen Ferienreise bestimmt verschont geblieben wäre. Vor allem habe ich gelernt, wie viele freundlich und hilfsbereite Menschen es gibt, habe verschiedenste Lebensgeschichten und -ansichten gehört und gesehen, die unglaubliche Gastfreundschaft in Ländern erlebt, von denen man sonst wenn überhaupt nur negative Schlagzeilen mitbekommt. Aber immer wieder muss ich mich auch schämen, wenn ich sehe, was andere Menschen in Ländern mit widrigsten Bedingungen noch leisten. Und wir hier in Deutschland, die wir doch eigentlich alles haben, nutzen diese Möglichkeiten hauptsächlich dafür unsere privaten Interessen durchzusetzen, wie z.B. Segelfliegen zu gehen, und den Rest zu vergeuden.

Natürlich geht bei dieser Art zu Reisen nicht immer alles glatt. Wenn ich z.B. im Schnee-Regen im Schlafsack in der Moldavischen Hauptstatt auf einer Parkbank lag, studenlang in der spanischen Hitze an der Straße stand oder mit mir und meinem brennenden Zelt alleine bei -15°C auf dem Baikalsee war, dann kommen in mir schon recht fundamentale Fragen über den Sinn des Lebens auf :) . Vor allem hab ich dabei aber gelernt optimistisch und gelassen zu sein, auch wenn eine Situation sehr hoffnungslos aussieht.

Die letzten Zeilen möchte ich noch dazu nutzen all den Menschen, die mich bei diesen unersetzlichen Erlebnissen unterstützt haben, zu danken. Angefangen bei meinen Eltern, die mir nicht aus Angst um mich solche Unternehmungen untersagt haben, meinen vielen Reisebegleitern, die mich ausgehalten haben, und all den fremden Menschen, bei denen ich wohnen konnte, neues Trinkwasser oder aufmunternde Worte bekam, oder nicht zuletzt bisher insgesamt weit über 50.000Km sicher und ohne schlechte Erfahrungen mitfahren konnte.